Johanna Herzfeld wurde am 19. April 1867 in Groß Strehlitz geboren. Sie wohnte in Berlin in der Droysenstraße 7 zur Untermiete bei Alsburg im Parterre. Dort bewohnte sie ein Zimmer, für das sie 50 Mark monatlich zahlte. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt – vermutlich nach 1939 - musste sie in die Schaperstraße 3 ziehen. Von dieser Adresse aus wurde sie deportiert.
Johanna Steuer war damals schon Witwe. Über ihren Mann ist nichts bekannt. Wohl aber ist zu vermuten, dass sie zur Zeit ihrer Ehe komfortabler gewohnt hat. Sie hatte ihre Möbel aus Wohn- und Schlafzimmer bei der Spedition Roth in der Reichenbergstraße und Kleinmöbel und eine Kiste Porzellan bei Spediteur Pottkus in der Junaustraße untergestellt. So gab sie es am 1. September 1942 an.
Sie hatte Anspruch auf eine Provision in Form einer Rente von 200 Mark von der Firma Gebr. Müller AG Beverath (Düsseldorf). Außerdem war sie Gläubigerin einer Hypothek auf dem Grundstück Habsburgerstraße Ecke Winterfeldstraße in Höhe von 7500 Mark. Ihr Vermögen, wie das aller Juden, wurde beschlagnahmt. Die Zustellungsurkunde wurde ihr am 30. September 1942 übergeben. Da befand sie sich schon in der Sammelstelle Gerlingstraße 19/22. Die anfallenden Kosten für Zustellung, Fahrtkosten und Vordrucke in Höhe von 1,05 Mark wurden Johanna noch vor ihrem Transport in den Tod abverlangt.
Die Deportation erfolgte am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt. 995 Menschen wurden in einen Güterzug gepfercht. Die Fahrt dauerte Tage ohne jegliche Verpflegung. 73 Personen starben. Die 75jährige Johanna überlebt den Transport, stirbt aber am 22. Oktober 1942 an Darmkatarrh - eine Folge der unmenschlichen Strapazen und mangelnden medizinischen Versorgung.
Der Gerichtsvollzieher hat am 25. November 1942 eine Forderung von 6,50 Mark an Johanna. Da lebt sie bereits seit einem Monat nicht mehr. Ihr beschlagnahmter Hausstand, ehemals geschätzt auf 145,80 Mark, erwirbt der Händler A. Kuhlmann, Steglitz, Schloßstr. 78, abzüglich 20 %. Wiedergutmachung.
Johanna Herzfeld wurde am 19. April 1867 in Groß Strehlitz geboren.
Sie wohnte in Berlin in der Droysenstraße 7 zur Untermiete bei Alsburg im Parterre. Dort bewohnte sie ein Zimmer, für das sie 50 Mark monatlich zahlte. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt – vermutlich nach 1939 – musste sie in die Schaperstraße 3 ziehen. Von dieser Adresse aus wurde sie deportiert.
Johanna Steuer war damals schon Witwe. Sie war mit Wilhelm Steuer, geb. am 5. Mai 1862 in Pless, verheiratet gewesen. Er war bereits am 12. Oktober 1924 in Düsseldorf gestorben. Es ist zu vermuten, dass sie zur Zeit ihrer Ehe komfortabler gewohnt hat. Sie hatte ihre Möbel aus Wohn- und Schlafzimmer bei der Spedition Roth in der Reichenbergstraße und Kleinmöbel und eine Kiste Porzellan bei Spediteur Pottkus in der Junaustraße untergestellt. So gab sie es am 1. September 1942 an.
Sie hatte Anspruch auf eine Provision in Form einer Rente von 200 Mark von der Firma Gebr. Müller AG Beverath (Düsseldorf). Außerdem war sie Gläubigerin einer Hypothek auf dem Grundstück Habsburgerstraße Ecke Winterfeldstraße in Höhe von 7500 Mark. Ihr Vermögen, wie das aller Juden, wurde beschlagnahmt. Die Zustellungsurkunde wurde ihr am 30. September 1942 übergeben. Da befand sie sich schon in der Sammelstelle Gerlingstraße 19/22. Die anfallenden Kosten für Zustellung, Fahrtkosten und Vordrucke in Höhe von 1,05 Mark wurden Johanna noch vor ihrem Transport in den Tod abverlangt.
Die Deportation erfolgte am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt. 995 Menschen wurden in einen Güterzug gepfercht. Die Fahrt dauerte Tage ohne jegliche Verpflegung. 73 Personen starben. Die 75jährige Johanna überlebt den Transport, stirbt aber am 22. Oktober 1942 an Darmkatarrh – eine Folge der unmenschlichen Strapazen und mangelnden medizinischen Versorgung.
Der Gerichtsvollzieher hat am 25. November 1942 eine Forderung von 6,50 Mark an Johanna. Da lebt sie bereits seit einem Monat nicht mehr. Ihren beschlagnahmten Hausstand, ehemals geschätzt auf 145,80 Mark, erwirbt der Händler A. Kuhlmann, Steglitz, Schloßstraße 78, abzüglich 20 % des Schätzpreises.