Leja und Leiser Sobel bewohnten in Berlin Charlottenburg eine 2-Zimmer-Wohnung in der Droysenstraße 7. Die Wohnung befand sich im vierten Stock des Gartenhauses. Leja Sobel wurde als Leja Fried am 24. Januar 1882 in Brzezany (heute Brzeżany in der Ukraine) geboren, ihr Ehemann Leiser stammte aus Przemysl in Galizien, wo er am 24. November 1879 geboren worden war. Ihre Tochter Mathilde, geboren am 18. April 1904, lebte inzwischen als Mathilde Gingold in Leipzig.<br />
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Über das Schicksal Leiser Sobels ist in den Akten des Brandenburgischen Landeshauptarchivs nichts vorhanden. Dem Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs ist nur zu entnehmen, dass er am 13. September 1939 in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert wurde, wo er am 29. Februar 1940 umgebracht wurde.<br />
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Die Wohnung gehörte zu einer Immobilie, die der Reichsvereinigung der Juden zur Vermietung an „nichtarische“ Mieter übergeben worden war. Nur aus diesem Grund konnte die Wohnung nach der Deportation von Leja Sobel wieder an eine jüdische Mieterin vermietet werden.<br />
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Zum Zeitpunkt der Volkszählung im März 1939 wohnte Else Jacobsohn als Untermieterin in der Wohnung Sobel. Sie wurde am 27. November 1941 nach Riga deportiert und dort am 30. November ermordet. Offenbar wurde das Zimmer sofort nach der Deportation von Else Jacobsohn sofort wieder vermietet, denn Leja Sobel erwähnt in ihrer „Vermögenserklärung“, dass Rosa Mondschein, ihre derzeitige Untermieterin, monatlich 30 RM zu der monatlichen Wohnungsmiete von 68,60 RM beitrug. Rosa Mondschein wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.<br />
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Die Möblierung der Wohnung wurde von der Jüdischen Kultusvereinigung unterstützt, die Leja Sobel am 2. Januar 1940 eine Bettstelle und am 10. Dezember 1941 eine Bettstelle mit Matratze überlassen hat. Am 23. Juni, vier Tage nach der Deportation, bittet die Jüdische Kultusvereinigung die „Vermögensverwertungsstelle“ um „Erstattung des evtl. Erlöses oder Rückgabe der Möbel“, was am 8. September 1942 positiv beschieden wurde.<br />
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Mathilde Gingold, geborene Sobel wurde am 13. Juli 1943 aus Leipzig wahrscheinlich nach Auschwitz transportiert und dort umgebracht (Gottwaldt/Schulle, S.223)<br />
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Leja Sobel wurde am 11. Juli 1942 aus dem Sammellager in der Levetzowstraße mit fast 700 anderen Menschen in einem Transport zusammengefasst, dessen Zielort sich nicht eindeutig bestimmen lässt, aber wahrscheinlich Auschwitz war (Gottwaldt/Schulle, S. 395). Sie wurde ermordet.
Über das Schicksal Leiser Sobels ist in den Akten des Brandenburgischen Landeshauptarchivs nichts vorhanden. Dem Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs ist nur zu entnehmen, dass er am 13. September 1939 in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert wurde, wo er am 29. Februar 1940 umgebracht wurde.
Die Wohnung gehörte zu einer Immobilie, die der Reichsvereinigung der Juden zur Vermietung an „nichtarische“ Mieter übergeben worden war. Nur aus diesem Grund konnte die Wohnung nach der Deportation von Leja Sobel wieder an eine jüdische Mieterin vermietet werden.
Zum Zeitpunkt der Volkszählung im März 1939 wohnte Else Jacobsohn als Untermieterin in der Wohnung Sobel. Sie wurde am 27. November 1941 nach Riga deportiert und dort am 30. November ermordet. Offenbar wurde das Zimmer sofort nach der Deportation von Else Jacobsohn sofort wieder vermietet, denn Leja Sobel erwähnt in ihrer „Vermögenserklärung“, dass Rosa Mondschein, ihre derzeitige Untermieterin, monatlich 30 RM zu der monatlichen Wohnungsmiete von 68,60 RM beitrug. Rosa Mondschein wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.
Die Möblierung der Wohnung wurde von der Jüdischen Kultusvereinigung unterstützt, die Leja Sobel am 2. Januar 1940 eine Bettstelle und am 10. Dezember 1941 eine Bettstelle mit Matratze überlassen hat. Am 23. Juni, vier Tage nach der Deportation, bittet die Jüdische Kultusvereinigung die „Vermögensverwertungsstelle“ um „Erstattung des evtl. Erlöses oder Rückgabe der Möbel“, was am 8. September 1942 positiv beschieden wurde.
Mathilde Gingold, geborene Sobel wurde am 13. Juli 1943 aus Leipzig wahrscheinlich nach Auschwitz transportiert und dort umgebracht (Gottwaldt/Schulle, S.223)
Leja Sobel wurde am 11. Juli 1942 aus dem Sammellager in der Levetzowstraße mit fast 700 anderen Menschen in einem Transport zusammengefasst, dessen Zielort sich nicht eindeutig bestimmen lässt, aber wahrscheinlich Auschwitz war (Gottwaldt/Schulle, S. 395). Sie wurde ermordet.