Paula Brenner geb. Nothmann

Verlegeort
Thomasiusstraße 15
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
24. Juni 2015
Geboren
01. Januar 1884 in Neisse (Schlesien) / Nysa
Deportation
am 09. September 1942 in das KZ Theresienstadt
Später deportiert
am 16. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
Ermordet
in Auschwitz

Paula Brenner, geb. Nothmann stammte aus dem schlesischen Neisse. Als junge Frau zog sie nach Berlin und heiratete den Kaufmann Carl Callmann Brenner. Im Jahr 1908 gründete Paula Brenner mit ihrem Mann eine Familie und Sohn Walter kam zur Welt. Paula Brenners Bruder Max Nothmann lebte zu dieser Zeit mit seiner Familie ganz in der Nähe, in der Brückenallee (heute Bartning-Allee) am Hansaplatz.<br />
<br />
Paulas Mann war gelernter Kaufmann und führte ab 1903 im Nikolaiviertel in der Poststraße 28 mit einem Geschäftspartner das Kleidersstoff-Großhandelsgeschäft 'Brenner & Nathan'. Sein Betrieb beschäftigte etwa 20 Mitarbeiter.<br />
<br />
Als Juden wurden die Brenners durch die Behörden 1937 gezwungen, ihr Geschäft an Nichtjuden zu verkaufen. Noch im selben Jahr floh ihr Sohn Walter von der Brandenburgstraße in Kreuzberg, der heutigen Lobeckstraße aus in die USA. Von da an bemühten sich auch die Eltern Brenner um eine Flucht aus Deutschland. Und mit ihrem Sohn begann ein reger, sehr von Elternliebe und Sorge zeugender Briefwechsel.<br />
<br />
Für die von den Brenners erhofften Ausreisevisa mussten immer wieder neue Dokumente besorgt und vorherige Planungen verworfen werden. Die finanziellen Möglichkeiten zur Flucht schrumpften indes rapide durch viele von den Nationalsozialisten verordnete Steuern - wie der sogenannten „Judenvermögensabgabe“. Zusätzlich mussten die Brenners die sogenannte ‚Reichsfluchtsteuer’ in Höhe von 25% des Gesamtvermögens hinterlegen.<br />
<br />
1941 - als die Eltern Brenner glaubten, endlich über Kuba in die USA gelangen zu können - wurden erneut „Bestätigungspapiere“ gefordert. Hierdurch wurde eine Flucht aus Deutschland unmöglich gemacht.<br />
<br />
Am 09. September 1942 wurden die Brenners mit dem so genannten 60. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo Carl Brenner wenige Wochen später ums Leben kam. Seine Frau Paula überlebte zwei Jahre in dem Lager, bis sie am 15. Juli 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verbracht und dort ermordet wurde.<br />
<br />
Sohn Walter gründete eine Familie und zog später nach Israel. Eine Nichte der Brenners überlebte mehrere Konzentrationslager und konnte später über Schweden in die USA gelangen, wo sie 1999 verstarb.

Paula Brenner, geb. Nothmann stammte aus dem schlesischen Neisse. Als junge Frau zog sie nach Berlin und heiratete den Kaufmann Carl Callmann Brenner. Im Jahr 1908 gründete Paula Brenner mit ihrem Mann eine Familie und Sohn Walter kam zur Welt. Paula Brenners Bruder Max Nothmann lebte zu dieser Zeit mit seiner Familie ganz in der Nähe, in der Brückenallee (heute Bartning-Allee) am Hansaplatz.

Paulas Mann war gelernter Kaufmann und führte ab 1903 im Nikolaiviertel in der Poststraße 28 mit einem Geschäftspartner das Kleidersstoff-Großhandelsgeschäft 'Brenner & Nathan'. Sein Betrieb beschäftigte etwa 20 Mitarbeiter.

Als Juden wurden die Brenners durch die Behörden 1937 gezwungen, ihr Geschäft an Nichtjuden zu verkaufen. Noch im selben Jahr floh ihr Sohn Walter von der Brandenburgstraße in Kreuzberg, der heutigen Lobeckstraße aus in die USA. Von da an bemühten sich auch die Eltern Brenner um eine Flucht aus Deutschland. Und mit ihrem Sohn begann ein reger, sehr von Elternliebe und Sorge zeugender Briefwechsel.

Für die von den Brenners erhofften Ausreisevisa mussten immer wieder neue Dokumente besorgt und vorherige Planungen verworfen werden. Die finanziellen Möglichkeiten zur Flucht schrumpften indes rapide durch viele von den Nationalsozialisten verordnete Steuern - wie der sogenannten „Judenvermögensabgabe“. Zusätzlich mussten die Brenners die sogenannte ‚Reichsfluchtsteuer’ in Höhe von 25% des Gesamtvermögens hinterlegen.

1941 - als die Eltern Brenner glaubten, endlich über Kuba in die USA gelangen zu können - wurden erneut „Bestätigungspapiere“ gefordert. Hierdurch wurde eine Flucht aus Deutschland unmöglich gemacht.

Am 09. September 1942 wurden die Brenners mit dem so genannten 60. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo Carl Brenner wenige Wochen später ums Leben kam. Seine Frau Paula überlebte zwei Jahre in dem Lager, bis sie am 15. Juli 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verbracht und dort ermordet wurde.

Sohn Walter gründete eine Familie und zog später nach Israel. Eine Nichte der Brenners überlebte mehrere Konzentrationslager und konnte später über Schweden in die USA gelangen, wo sie 1999 verstarb.