Verlegeort
Giesebrechtstr. 12
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. Mai 2011
Geboren
05. Mai 1885 in Berlin
Deportation
am 29. Januar 1943
nach
Auschwitz
Ermordet
15. Februar 1943 in Auschwitz
Otto Reich kam am 5. Mai 1885 in der Berliner Weißenburger Straße (heute Kollwitzstraße) Nr. 3 zur Welt. Sein Vater, der Mehlhändler Robert Reich, gab wenige Tage später beim Standesamt zu Protokoll, dass von seiner Frau Anna geb. Hohenstein in der gemeinsamen Wohnung einen Sohn geboren worden sei, der die Namen Otto Max bekommen habe. Robert Reich hatte um 1880 das Geschäft für „Mehlhandel und Mühlenfabrikation“ in der Weißenburger Straße 3 von J. Reich übernommen, möglicherweise seinem Vater, Ottos Großvater. Wenige Jahre nach Ottos Geburt verschwindet die Mehlhandlung aus den Adressbüchern, Robert ist nun nur noch allgemein als „Kaufmann“ eingetragen. Der Name kommt allerdings mehrmals vor. Ottos Spur finden wir erst wieder 1915, er war inzwischen Diplomingenieur geworden und wohnte in der Clausewitzstraße 2, 2. Stock. Und auch ein Kaufmann Robert Reich wohnt dort, wohl Ottos Vater.
In den nächsten zwei Jahren finden wir Otto nicht im Adressbuch und es ist zu vermuten, dass er im Krieg war. Schon 1916 zurück in Berlin, zog er mit seiner Mutter Anna, nun vermutlich verwitwet, in die Sybelstraße 37/38. Dort wohnte auch Hans Reich, Rechtsreferendar, ein Bruder oder Cousin Ottos, der 1919 Trauzeuge bei Ottos Heirat war. Denn Otto heiratete am 29. Oktober dieses Jahres die 30jährige Rose Reich. Roses Vater Albert Reich hatte eine Wassermühle in Landsberg an der Warthe besessen und man kann sich vorstellen, dass er mit dem Mehlhändler Robert Reich aus Berlin geschäftlich zu tun hatte. Möglicherweise waren beide Familien Reich auch verwandt und Otto und Rose waren Cousin und Cousine.
Das junge Paar wohnte nach der Heirat in der Sybelstraße 37/38, wo Otto ja schon seit einigen Jahren mit seiner Mutter Anna lebte. Ob Otto und Rose Kinder bekamen, ist leider nicht dokumentiert. Wir wissen auch nicht, für welche Firma Otto tätig war, offenbar machte er aber Karriere: In den 20er Jahren ist er im Adressbuch als Diplomingenieur und Prokurist, dann als Ingenieur und Direktor eingetragen. 1933 zogen Otto und Rose in die Giesebrechtstraße 12. Otto wird nicht mehr als Direktor bezeichnet, vielleicht ein Zufall, möglich aber auch, dass er bereits zu Beginn der NS-Herrschaft seine Stellung verlor.
Denn schon im April nach der Machtübernahme gab es einen ersten Judenboykott und das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ bewirkte, dass jüdische Beamte in den Ruhestand versetzt versetzt wurden. Auch nicht wenige private Unternehmer kündigten ihren jüdischen Mitarbeitern. Das Leben für Juden wurde durch immer neue diskriminierende Verordnungen zunehmend erschwert. Otto versuchte, sich als Vertreter durchzuschlagen, doch auch das dürfte nicht leicht gewesen sein. Nach relativer Zurückhaltung im Olympiajahr 1936, nahmen diskriminierende und entwürdigende Maßnahmen, mit dem Ziel, Juden zur Auswanderung zu treiben oder sie gänzlich aus dem wirtschaftlichen und öffentlichen Leben auszuschließen, schnell wieder zu, vor allem nach den Pogromen vom November 1938. Besuch von öffentlichen Veranstaltungen wie Theater, Kino u. ä. wurde Juden verboten, Verkehrsmittel konnten sie nur beschränkt benutzen, sie durften zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Bannbezirken nicht auf die Straße, nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags war ihnen erlaubt einzukaufen, und vieles mehr. Sie mussten auch Wertgegenstände abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt. Ab 19. September 1941 mussten sie den Judenstern tragen, ihrem Namen „Israel“ oder „Sara“ zufügen. 1941 ist Otto letztmalig im Adressbuch verzeichnet, als „Otto Israel Reich, Ingenieur“. Er und Rosa wohnten aber auch in der folgenden Zeit weiter in der Giesebrechtstraße 12. Sicherlich mussten auch sie ihre Wohnung mit jüdischen Untermietern teilen, die ihrerseits gezwungen worden waren, ihre Wohnung aufzugeben. Und sehr wahrscheinlich wurden auch sie ab 1941 zur Zwangsarbeit herangezogen.
Ende Januar 1943 wurden Otto und Rose Reich von der Gestapo in die Große Hamburger Straße 26 verbracht, ein zum „Sammellager“ umfunktioniertes jüdisches Altersheim. Am 29. Januar deportierte man sie vom Bahnhof Moabit aus mit 1002 weiteren Menschen nach Auschwitz. 140 Frauen und 140 Männer unter ihnen wurden zur Zwangsarbeit bestimmt, alle anderen sofort in den Gaskammern ermordet. Ob Otto und Rosa Reich zu letzteren gehörten, oder ob sie durch die brutalen Lebens- und Arbeitsbedingungen im KZ ums Leben kamen, wissen wir nicht.
In den nächsten zwei Jahren finden wir Otto nicht im Adressbuch und es ist zu vermuten, dass er im Krieg war. Schon 1916 zurück in Berlin, zog er mit seiner Mutter Anna, nun vermutlich verwitwet, in die Sybelstraße 37/38. Dort wohnte auch Hans Reich, Rechtsreferendar, ein Bruder oder Cousin Ottos, der 1919 Trauzeuge bei Ottos Heirat war. Denn Otto heiratete am 29. Oktober dieses Jahres die 30jährige Rose Reich. Roses Vater Albert Reich hatte eine Wassermühle in Landsberg an der Warthe besessen und man kann sich vorstellen, dass er mit dem Mehlhändler Robert Reich aus Berlin geschäftlich zu tun hatte. Möglicherweise waren beide Familien Reich auch verwandt und Otto und Rose waren Cousin und Cousine.
Das junge Paar wohnte nach der Heirat in der Sybelstraße 37/38, wo Otto ja schon seit einigen Jahren mit seiner Mutter Anna lebte. Ob Otto und Rose Kinder bekamen, ist leider nicht dokumentiert. Wir wissen auch nicht, für welche Firma Otto tätig war, offenbar machte er aber Karriere: In den 20er Jahren ist er im Adressbuch als Diplomingenieur und Prokurist, dann als Ingenieur und Direktor eingetragen. 1933 zogen Otto und Rose in die Giesebrechtstraße 12. Otto wird nicht mehr als Direktor bezeichnet, vielleicht ein Zufall, möglich aber auch, dass er bereits zu Beginn der NS-Herrschaft seine Stellung verlor.
Denn schon im April nach der Machtübernahme gab es einen ersten Judenboykott und das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ bewirkte, dass jüdische Beamte in den Ruhestand versetzt versetzt wurden. Auch nicht wenige private Unternehmer kündigten ihren jüdischen Mitarbeitern. Das Leben für Juden wurde durch immer neue diskriminierende Verordnungen zunehmend erschwert. Otto versuchte, sich als Vertreter durchzuschlagen, doch auch das dürfte nicht leicht gewesen sein. Nach relativer Zurückhaltung im Olympiajahr 1936, nahmen diskriminierende und entwürdigende Maßnahmen, mit dem Ziel, Juden zur Auswanderung zu treiben oder sie gänzlich aus dem wirtschaftlichen und öffentlichen Leben auszuschließen, schnell wieder zu, vor allem nach den Pogromen vom November 1938. Besuch von öffentlichen Veranstaltungen wie Theater, Kino u. ä. wurde Juden verboten, Verkehrsmittel konnten sie nur beschränkt benutzen, sie durften zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Bannbezirken nicht auf die Straße, nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags war ihnen erlaubt einzukaufen, und vieles mehr. Sie mussten auch Wertgegenstände abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt. Ab 19. September 1941 mussten sie den Judenstern tragen, ihrem Namen „Israel“ oder „Sara“ zufügen. 1941 ist Otto letztmalig im Adressbuch verzeichnet, als „Otto Israel Reich, Ingenieur“. Er und Rosa wohnten aber auch in der folgenden Zeit weiter in der Giesebrechtstraße 12. Sicherlich mussten auch sie ihre Wohnung mit jüdischen Untermietern teilen, die ihrerseits gezwungen worden waren, ihre Wohnung aufzugeben. Und sehr wahrscheinlich wurden auch sie ab 1941 zur Zwangsarbeit herangezogen.
Ende Januar 1943 wurden Otto und Rose Reich von der Gestapo in die Große Hamburger Straße 26 verbracht, ein zum „Sammellager“ umfunktioniertes jüdisches Altersheim. Am 29. Januar deportierte man sie vom Bahnhof Moabit aus mit 1002 weiteren Menschen nach Auschwitz. 140 Frauen und 140 Männer unter ihnen wurden zur Zwangsarbeit bestimmt, alle anderen sofort in den Gaskammern ermordet. Ob Otto und Rosa Reich zu letzteren gehörten, oder ob sie durch die brutalen Lebens- und Arbeitsbedingungen im KZ ums Leben kamen, wissen wir nicht.
Otto Reich kam am 5. Mai 1885 in der Berliner Weißenburger Straße (heute Kollwitzstraße) Nr. 3 zur Welt. Sein Vater, der Mehlhändler Robert Reich, gab wenige Tage später beim Standesamt zu Protokoll, dass von seiner Frau Anna geb. Hohenstein in der gemeinsamen Wohnung einen Sohn geboren worden sei, der die Namen Otto Max bekommen habe. Robert Reich hatte um 1880 das Geschäft für „Mehlhandel und Mühlenfabrikation“ in der Weißenburger Straße 3 von J. Reich übernommen, möglicherweise seinem Vater, Ottos Großvater. Wenige Jahre nach Ottos Geburt verschwindet die Mehlhandlung aus den Adressbüchern, Robert ist nun nur noch allgemein als „Kaufmann“ eingetragen. Der Name kommt allerdings mehrmals vor. Ottos Spur finden wir erst wieder 1915, er war inzwischen Diplomingenieur geworden und wohnte in der Clausewitzstraße 2, 2. Stock. Und auch ein Kaufmann Robert Reich wohnt dort, wohl Ottos Vater.
In den nächsten zwei Jahren finden wir Otto nicht im Adressbuch und es ist zu vermuten, dass er im Krieg war. Schon 1916 zurück in Berlin, zog er mit seiner Mutter Anna, nun vermutlich verwitwet, in die Sybelstraße 37/38. Dort wohnte auch Hans Reich, Rechtsreferendar, ein Bruder oder Cousin Ottos, der 1919 Trauzeuge bei Ottos Heirat war. Denn Otto heiratete am 29. Oktober dieses Jahres die 30jährige Rose Reich. Roses Vater Albert Reich hatte eine Wassermühle in Landsberg an der Warthe besessen und man kann sich vorstellen, dass er mit dem Mehlhändler Robert Reich aus Berlin geschäftlich zu tun hatte. Möglicherweise waren beide Familien Reich auch verwandt und Otto und Rose waren Cousin und Cousine.
Das junge Paar wohnte nach der Heirat in der Sybelstraße 37/38, wo Otto ja schon seit einigen Jahren mit seiner Mutter Anna lebte. Ob Otto und Rose Kinder bekamen, ist leider nicht dokumentiert. Wir wissen auch nicht, für welche Firma Otto tätig war, offenbar machte er aber Karriere: In den 20er Jahren ist er im Adressbuch als Diplomingenieur und Prokurist, dann als Ingenieur und Direktor eingetragen. 1933 zogen Otto und Rose in die Giesebrechtstraße 12. Otto wird nicht mehr als Direktor bezeichnet, vielleicht ein Zufall, möglich aber auch, dass er bereits zu Beginn der NS-Herrschaft seine Stellung verlor.
Denn schon im April nach der Machtübernahme gab es einen ersten Judenboykott und das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ bewirkte, dass jüdische Beamte in den Ruhestand versetzt versetzt wurden. Auch nicht wenige private Unternehmer kündigten ihren jüdischen Mitarbeitern. Das Leben für Juden wurde durch immer neue diskriminierende Verordnungen zunehmend erschwert. Otto versuchte, sich als Vertreter durchzuschlagen, doch auch das dürfte nicht leicht gewesen sein. Nach relativer Zurückhaltung im Olympiajahr 1936, nahmen diskriminierende und entwürdigende Maßnahmen, mit dem Ziel, Juden zur Auswanderung zu treiben oder sie gänzlich aus dem wirtschaftlichen und öffentlichen Leben auszuschließen, schnell wieder zu, vor allem nach den Pogromen vom November 1938. Besuch von öffentlichen Veranstaltungen wie Theater, Kino u. ä. wurde Juden verboten, Verkehrsmittel konnten sie nur beschränkt benutzen, sie durften zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Bannbezirken nicht auf die Straße, nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags war ihnen erlaubt einzukaufen, und vieles mehr. Sie mussten auch Wertgegenstände abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt. Ab 19. September 1941 mussten sie den Judenstern tragen, ihrem Namen „Israel“ oder „Sara“ zufügen. 1941 ist Otto letztmalig im Adressbuch verzeichnet, als „Otto Israel Reich, Ingenieur“. Er und Rosa wohnten aber auch in der folgenden Zeit weiter in der Giesebrechtstraße 12. Sicherlich mussten auch sie ihre Wohnung mit jüdischen Untermietern teilen, die ihrerseits gezwungen worden waren, ihre Wohnung aufzugeben. Und sehr wahrscheinlich wurden auch sie ab 1941 zur Zwangsarbeit herangezogen.
Ende Januar 1943 wurden Otto und Rose Reich von der Gestapo in die Große Hamburger Straße 26 verbracht, ein zum „Sammellager“ umfunktioniertes jüdisches Altersheim. Am 29. Januar deportierte man sie vom Bahnhof Moabit aus mit 1002 weiteren Menschen nach Auschwitz. 140 Frauen und 140 Männer unter ihnen wurden zur Zwangsarbeit bestimmt, alle anderen sofort in den Gaskammern ermordet. Ob Otto und Rosa Reich zu letzteren gehörten, oder ob sie durch die brutalen Lebens- und Arbeitsbedingungen im KZ ums Leben kamen, wissen wir nicht.
In den nächsten zwei Jahren finden wir Otto nicht im Adressbuch und es ist zu vermuten, dass er im Krieg war. Schon 1916 zurück in Berlin, zog er mit seiner Mutter Anna, nun vermutlich verwitwet, in die Sybelstraße 37/38. Dort wohnte auch Hans Reich, Rechtsreferendar, ein Bruder oder Cousin Ottos, der 1919 Trauzeuge bei Ottos Heirat war. Denn Otto heiratete am 29. Oktober dieses Jahres die 30jährige Rose Reich. Roses Vater Albert Reich hatte eine Wassermühle in Landsberg an der Warthe besessen und man kann sich vorstellen, dass er mit dem Mehlhändler Robert Reich aus Berlin geschäftlich zu tun hatte. Möglicherweise waren beide Familien Reich auch verwandt und Otto und Rose waren Cousin und Cousine.
Das junge Paar wohnte nach der Heirat in der Sybelstraße 37/38, wo Otto ja schon seit einigen Jahren mit seiner Mutter Anna lebte. Ob Otto und Rose Kinder bekamen, ist leider nicht dokumentiert. Wir wissen auch nicht, für welche Firma Otto tätig war, offenbar machte er aber Karriere: In den 20er Jahren ist er im Adressbuch als Diplomingenieur und Prokurist, dann als Ingenieur und Direktor eingetragen. 1933 zogen Otto und Rose in die Giesebrechtstraße 12. Otto wird nicht mehr als Direktor bezeichnet, vielleicht ein Zufall, möglich aber auch, dass er bereits zu Beginn der NS-Herrschaft seine Stellung verlor.
Denn schon im April nach der Machtübernahme gab es einen ersten Judenboykott und das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ bewirkte, dass jüdische Beamte in den Ruhestand versetzt versetzt wurden. Auch nicht wenige private Unternehmer kündigten ihren jüdischen Mitarbeitern. Das Leben für Juden wurde durch immer neue diskriminierende Verordnungen zunehmend erschwert. Otto versuchte, sich als Vertreter durchzuschlagen, doch auch das dürfte nicht leicht gewesen sein. Nach relativer Zurückhaltung im Olympiajahr 1936, nahmen diskriminierende und entwürdigende Maßnahmen, mit dem Ziel, Juden zur Auswanderung zu treiben oder sie gänzlich aus dem wirtschaftlichen und öffentlichen Leben auszuschließen, schnell wieder zu, vor allem nach den Pogromen vom November 1938. Besuch von öffentlichen Veranstaltungen wie Theater, Kino u. ä. wurde Juden verboten, Verkehrsmittel konnten sie nur beschränkt benutzen, sie durften zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Bannbezirken nicht auf die Straße, nur von 4 bis 5 Uhr nachmittags war ihnen erlaubt einzukaufen, und vieles mehr. Sie mussten auch Wertgegenstände abliefern, Rundfunkgeräte wurden beschlagnahmt, Telefonanschlüsse gekündigt. Ab 19. September 1941 mussten sie den Judenstern tragen, ihrem Namen „Israel“ oder „Sara“ zufügen. 1941 ist Otto letztmalig im Adressbuch verzeichnet, als „Otto Israel Reich, Ingenieur“. Er und Rosa wohnten aber auch in der folgenden Zeit weiter in der Giesebrechtstraße 12. Sicherlich mussten auch sie ihre Wohnung mit jüdischen Untermietern teilen, die ihrerseits gezwungen worden waren, ihre Wohnung aufzugeben. Und sehr wahrscheinlich wurden auch sie ab 1941 zur Zwangsarbeit herangezogen.
Ende Januar 1943 wurden Otto und Rose Reich von der Gestapo in die Große Hamburger Straße 26 verbracht, ein zum „Sammellager“ umfunktioniertes jüdisches Altersheim. Am 29. Januar deportierte man sie vom Bahnhof Moabit aus mit 1002 weiteren Menschen nach Auschwitz. 140 Frauen und 140 Männer unter ihnen wurden zur Zwangsarbeit bestimmt, alle anderen sofort in den Gaskammern ermordet. Ob Otto und Rosa Reich zu letzteren gehörten, oder ob sie durch die brutalen Lebens- und Arbeitsbedingungen im KZ ums Leben kamen, wissen wir nicht.