Dr. Ludwig Lindner

Location 
Wilhelmstr. 92
District
Mitte
Stone was laid
09 November 2021
Born
13 August 1884 in Gunzenhausen
Occupation
Jurist
Survived
Ludwig Lindner wurde am 13. August 1884 in Gunzenhausen geboren. Seine Eltern waren der Direktor der kaufmännischen und gewerblichen Fortbildungsschulen in Regensburg Johann Lindner und Elisabeth Lindner, geb. Langheinrich. Er besuchte das Alte Gymnasium in Regensburg und machte dort 1903 sein Abitur, bevor er von Oktober 1903 bis September 1904 als einjährig verpflichteter Freiwilliger Wehrdienst leistete. Anschließend studierte er in München und Erlangen Jura, Volkswirtschaft und Philosophie. Ende Januar 1909 wurde er, während er im bayerischen Justizdienst war, zum Dr. jur. promoviert und legte im Dezember 1910 sein 2. juristisches Staatsexamen ab. Anschließend war er als Syndikus und Geschäftsführer des Verbands der Reklameinteressen in Mannheim tätig, bevor er von August 1914 bis August 1918 Kriegsdienst leistete. Er wurde zum Hauptmann befördert und war zuletzt Mitglied der wissenschaftlichen Kommission des preußischen Kriegsministeriums.

Ab August 1918 war er zunächst in der bayerischen Gesandtschaft in Bern dienstvertraglich als Leiter der Handelsabteilung für das Auswärtige Amt tätig. Nach der Einberufung in den Auswärtigen Dienst am 15. April 1920 arbeitete er u. a. im Generalkonsulat in Zürich und als Generalkonsul in Genua. Am 30. April 1937 wurde er von den Nationalsozialisten zwangsweise in den einstweiligen, am 17. Juni 1937 in den endgültigen Ruhestand versetzt, da seine Frau Elisabeth, geb. Bisswanger, jüdische Vorfahren hatte. Die beiden hatten im März 1912 geheiratet und zwei Kinder, Eleonore (* 8.6.1914) und Wolfgang (* 20.2.1920). Es folgte die Flucht nach Italien, wo Ludwig Lindner als selbstständiger Fachberater für Außenhandelsförderung und Wirtschaftswerbung arbeitete. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er wieder für das Auswärtige Amt, so im wiedereingerichteten Generalkonsulat in Rom, in Mailand und als Leiter des Generalkonsulats in Genua. Im Februar 1954 wurde Lindner zum Generalkonsul I. Kl. ernannt und ging in diesem Rang in Ruhestand. Ludwig Lindner starb am 29. Juni 1977 in Rom.
Ludwig Lindner wurde am 13. August 1884 in Gunzenhausen geboren. Seine Eltern waren der Direktor der kaufmännischen und gewerblichen Fortbildungsschulen in Regensburg Johann Lindner und Elisabeth Lindner, geb. Langheinrich. Er besuchte das Alte Gymnasium in Regensburg und machte dort 1903 sein Abitur, bevor er von Oktober 1903 bis September 1904 als einjährig verpflichteter Freiwilliger Wehrdienst leistete. Anschließend studierte er in München und Erlangen Jura, Volkswirtschaft und Philosophie. Ende Januar 1909 wurde er, während er im bayerischen Justizdienst war, zum Dr. jur. promoviert und legte im Dezember 1910 sein 2. juristisches Staatsexamen ab. Anschließend war er als Syndikus und Geschäftsführer des Verbands der Reklameinteressen in Mannheim tätig, bevor er von August 1914 bis August 1918 Kriegsdienst leistete. Er wurde zum Hauptmann befördert und war zuletzt Mitglied der wissenschaftlichen Kommission des preußischen Kriegsministeriums.

Ab August 1918 war er zunächst in der bayerischen Gesandtschaft in Bern dienstvertraglich als Leiter der Handelsabteilung für das Auswärtige Amt tätig. Nach der Einberufung in den Auswärtigen Dienst am 15. April 1920 arbeitete er u. a. im Generalkonsulat in Zürich und als Generalkonsul in Genua. Am 30. April 1937 wurde er von den Nationalsozialisten zwangsweise in den einstweiligen, am 17. Juni 1937 in den endgültigen Ruhestand versetzt, da seine Frau Elisabeth, geb. Bisswanger, jüdische Vorfahren hatte. Die beiden hatten im März 1912 geheiratet und zwei Kinder, Eleonore (* 8.6.1914) und Wolfgang (* 20.2.1920). Es folgte die Flucht nach Italien, wo Ludwig Lindner als selbstständiger Fachberater für Außenhandelsförderung und Wirtschaftswerbung arbeitete. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er wieder für das Auswärtige Amt, so im wiedereingerichteten Generalkonsulat in Rom, in Mailand und als Leiter des Generalkonsulats in Genua. Im Februar 1954 wurde Lindner zum Generalkonsul I. Kl. ernannt und ging in diesem Rang in Ruhestand. Ludwig Lindner starb am 29. Juni 1977 in Rom.