Der Diplomat Eduard Brücklmeier wird am 08. Juni 1903 in München geboren. Er studiert Jura von 1923 bis 1927 in München, Leipzig, Lausanne und Würzburg, wo er 1927 promoviert. Im gleichen Jahr tritt er in den Auswärtigen Dienst ein. Seine ersten Stationen sind Bagdad, Teheran und Colombo. 1933 nach Kattowitz versetzt wird er zum ersten Mal von NS-Funktionären denunziert. Anfang 1936 folgt seine Versetzung nach London. Ende des gleichen Jahres trifft dort Ribbentrop als neuer Botschafter ein. 1937 heiratet Brücklmeier Klotilde von Obermayer-Marnach, mit der er eine Tochter haben wird. Mitte 1938 kehrt er mit Ribbentrop nach Berlin zurück und wird im Ministerbüro eingesetzt. Er gehört zu einer kleinen Gruppe junger regimekritischer Diplomaten, die 1938/39 die gegen einen Krieg gerichtete Politik des Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker unterstützen. Kurz nach Kriegsbeginn wird Legationsrat Brücklmeier von seinem Hausarzt wegen Defätismus denunziert, verhaftet, von Reinhard Heydrich dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes persönlich verhört, und schließlich im Rahmen eines Disziplinarverfahrens in den Ruhestand versetzt. Im Widerstand ist er eng befreundet mit Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld und dem Diplomaten Albrecht von Kessel. Er vermittelt Kontakte zwischen Goerdeler, Leuschner, Maass, Stauffenberg und seinem ehemaligen Vorgesetzten aus Teheran, Botschafter Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg. Sieben Tage nach dem gescheiterten Staatsstreichversuch vom 20. Juli 1944 in Prag festgenommen, verurteilt ihn der „Volksgerichtshof“ am 29. September zum Tode. Am 20. Oktober wird er in Berlin-Plötzensee ermordet.
Dr. Eduard Brücklmeier
Verlegeort
Wilhelmstr. 92
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
09. November 2021
Geboren
08. Juni 1903 in München
Beruf
Jurist
Verhaftet
27. Juli 1944
in
Prag
Hingerichtet
20. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee
Der Diplomat Eduard Brücklmeier wird am 08. Juni 1903 in München geboren. Er studiert Jura von 1923 bis 1927 in München, Leipzig, Lausanne und Würzburg, wo er 1927 promoviert. Im gleichen Jahr tritt er in den Auswärtigen Dienst ein. Seine ersten Stationen sind Bagdad, Teheran und Colombo. 1933 nach Kattowitz versetzt wird er zum ersten Mal von NS-Funktionären denunziert. Anfang 1936 folgt seine Versetzung nach London. Ende des gleichen Jahres trifft dort Ribbentrop als neuer Botschafter ein. 1937 heiratet Brücklmeier Klotilde von Obermayer-Marnach, mit der er eine Tochter haben wird. Mitte 1938 kehrt er mit Ribbentrop nach Berlin zurück und wird im Ministerbüro eingesetzt. Er gehört zu einer kleinen Gruppe junger regimekritischer Diplomaten, die 1938/39 die gegen einen Krieg gerichtete Politik des Staatssekretärs Ernst von Weizsäcker unterstützen. Kurz nach Kriegsbeginn wird Legationsrat Brücklmeier von seinem Hausarzt wegen Defätismus denunziert, verhaftet, von Reinhard Heydrich dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes persönlich verhört, und schließlich im Rahmen eines Disziplinarverfahrens in den Ruhestand versetzt. Im Widerstand ist er eng befreundet mit Ulrich-Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld und dem Diplomaten Albrecht von Kessel. Er vermittelt Kontakte zwischen Goerdeler, Leuschner, Maass, Stauffenberg und seinem ehemaligen Vorgesetzten aus Teheran, Botschafter Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg. Sieben Tage nach dem gescheiterten Staatsstreichversuch vom 20. Juli 1944 in Prag festgenommen, verurteilt ihn der „Volksgerichtshof“ am 29. September zum Tode. Am 20. Oktober wird er in Berlin-Plötzensee ermordet.