Ilse Stöbe

Verlegeort
Wilhelmstr. 92
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
09. November 2021
Geboren
17. Mai 1911 in Berlin
Beruf
Sekretärin
Verhaftet
12. September 1942 in Berlin
Hingerichtet
22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee

Ilse Stöbe, geboren am 17. Mai 1911, besucht die Volks- und Handelsschule, absolviert dort eine Ausbildung als Sekretärin und Stenotypistin und arbeitet in der Annoncen-Expedition des Verlagshauses Rudolf Mosse. Ihre Intelligenz fällt dem Chefredakteur des „Berliner Tageblatt”, Theodor Wolff auf, dessen Sekretärin sie wird und der ihr Bemühen um eigene journalistische Arbeiten fördert. Ilse Stöbe freundet sich mit dem Redakteur Rudolf Herrnstadt an, der Ende 1929 Mitglied der KPD wird und ab Anfang der 1930er Jahre für den Militärischen Nachrichtendienst der Roten Armee arbeitet. Herrnstadt bezieht sie in die Arbeit für den sowjetischen Geheimdienst ein. In den dreißiger Jahren arbeitet Ilse Stöbe in Warschau unter anderem als Vertreterin für Schweizer Zeitungen. Hier begegnet sie dem Diplomaten Rudolf von Scheliha, zu dem sie ein enges Vertrauensverhältnis aufbaut. Im Herbst 1939 kehrt sie nach Berlin zurück und beginnt in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes zu arbeiten, wo sie Scheliha wiedertrifft. Hier begegnet sie auch dem Journalisten Carl Helfrich, mit dem sie später zusammenlebt. Ilse Stöbe arbeitet zeitweise in der Werbeabteilung der Lingnerwerke AG in Dresden und unternimmt Geschäftsreisen nach Prag und Preßburg, später ist sie wieder im Auswärtigen Amt beschäftigt. Vergeblich warnt sie unter dem Decknamen „Alta“ im Frühjahr 1941 vor dem drohenden Überfall auf die Sowjetunion. Kontaktschwierigkeiten zu den sowjetischen Stellen führen dazu, dass Fallschirmspringer entsendet werden, die die Gestapo verhaftet. Ilse Stöbe wird am 12. September 1942 festgenommen, am 14. Dezember vom 2. Senat des Reichskriegsgerichts zum Tode verurteilt und am 22. Dezember in Berlin-Plötzensee ermordet.

Ilse Stöbe, geboren am 17. Mai 1911, besucht die Volks- und Handelsschule, absolviert dort eine Ausbildung als Sekretärin und Stenotypistin und arbeitet in der Annoncen-Expedition des Verlagshauses Rudolf Mosse. Ihre Intelligenz fällt dem Chefredakteur des „Berliner Tageblatt”, Theodor Wolff auf, dessen Sekretärin sie wird und der ihr Bemühen um eigene journalistische Arbeiten fördert. Ilse Stöbe freundet sich mit dem Redakteur Rudolf Herrnstadt an, der Ende 1929 Mitglied der KPD wird und ab Anfang der 1930er Jahre für den Militärischen Nachrichtendienst der Roten Armee arbeitet. Herrnstadt bezieht sie in die Arbeit für den sowjetischen Geheimdienst ein. In den dreißiger Jahren arbeitet Ilse Stöbe in Warschau unter anderem als Vertreterin für Schweizer Zeitungen. Hier begegnet sie dem Diplomaten Rudolf von Scheliha, zu dem sie ein enges Vertrauensverhältnis aufbaut. Im Herbst 1939 kehrt sie nach Berlin zurück und beginnt in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes zu arbeiten, wo sie Scheliha wiedertrifft. Hier begegnet sie auch dem Journalisten Carl Helfrich, mit dem sie später zusammenlebt. Ilse Stöbe arbeitet zeitweise in der Werbeabteilung der Lingnerwerke AG in Dresden und unternimmt Geschäftsreisen nach Prag und Preßburg, später ist sie wieder im Auswärtigen Amt beschäftigt. Vergeblich warnt sie unter dem Decknamen „Alta“ im Frühjahr 1941 vor dem drohenden Überfall auf die Sowjetunion. Kontaktschwierigkeiten zu den sowjetischen Stellen führen dazu, dass Fallschirmspringer entsendet werden, die die Gestapo verhaftet. Ilse Stöbe wird am 12. September 1942 festgenommen, am 14. Dezember vom 2. Senat des Reichskriegsgerichts zum Tode verurteilt und am 22. Dezember in Berlin-Plötzensee ermordet.