Verlegeort
Wilhelmstr. 92
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
09. November 2021
Geboren
17. September 1887 in Frankfurt am Main
Beruf
Jurist
Überlebt
Hans Riesser wurde am 17. September 1887 in Frankfurt am Main geboren. Seine Eltern waren der Universitätsprofessor und zeitweilige Vizepräsident des Reichstags Dr. jur. Jacob Riesser und Frau Emilie Riesser, geb. Edinger. Er besuchte das Reformgymnasium Kaiser Friedrich-Schule in Charlottenburg und machte dort im März 1906 sein Abitur. Von 1906 bis 1909 studierte er in Oxford, München und Berlin Jura. Im April 1910 wurde er an der Universität Jena zum Dr. jur. promoviert. Während des Ersten Weltkriegs leistete Riesser Militärdienst, zunächst beim Chef der Zivilverwaltung für Belgien, dann bei der Marine.
Am 22. Dezember 1918 wurde er in den Auswärtigen Dienst einberufen. Für das Auswärtige Amt war er zunächst in der Geschäftsstelle für Friedensverhandlungen tätig, zeitweise als Mitglied der deutschen Friedensdelegation in Versailles. Im Anschluss arbeitete er unter anderem am Generalkonsulat in Kristiania, heute Oslo, an den Botschaften in Washington und Paris sowie in der Gesandtschaft in Riga, bevor er am 29. Juli 1933 von den Nationalsozialisten zwangsweise in den einstweiligen, am 17. März 1934 dann in den endgültigen Ruhestand versetzt wurde, da er jüdische Vorfahren hatte.
Er floh nach Paris, arbeitete dort bei einer amerikanischen Brokerfirma, dann als Direktor bei der Radiac S. A. 1939 ging er in die Schweiz, wo er als selbstständiger Kaufmann tätig war. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im November 1949 wurde er im Mai 1950 erneut in den Auswärtigen Dienst einberufen. Er wurde Generalkonsul in New York und Ständiger Beobachter im Botschafterrang bei den Vereinten Nationen, bevor er im Dezember 1954 in Ruhestand ging. Er blieb weiterhin aktiv, von 1956 bis 1958 mit dem Sonderauftrag als Berater bei den Vollversammlungen des Weltverbandes der Gesellschaften für die Vereinten Nationen. Riessers Autobiografie mit dem Titel „Von Versailles zur UNO: Aus den Erinnerungen eines Diplomaten“ erschien 1962. Hans Riesser starb am 22. März 1969 in München.
Am 22. Dezember 1918 wurde er in den Auswärtigen Dienst einberufen. Für das Auswärtige Amt war er zunächst in der Geschäftsstelle für Friedensverhandlungen tätig, zeitweise als Mitglied der deutschen Friedensdelegation in Versailles. Im Anschluss arbeitete er unter anderem am Generalkonsulat in Kristiania, heute Oslo, an den Botschaften in Washington und Paris sowie in der Gesandtschaft in Riga, bevor er am 29. Juli 1933 von den Nationalsozialisten zwangsweise in den einstweiligen, am 17. März 1934 dann in den endgültigen Ruhestand versetzt wurde, da er jüdische Vorfahren hatte.
Er floh nach Paris, arbeitete dort bei einer amerikanischen Brokerfirma, dann als Direktor bei der Radiac S. A. 1939 ging er in die Schweiz, wo er als selbstständiger Kaufmann tätig war. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im November 1949 wurde er im Mai 1950 erneut in den Auswärtigen Dienst einberufen. Er wurde Generalkonsul in New York und Ständiger Beobachter im Botschafterrang bei den Vereinten Nationen, bevor er im Dezember 1954 in Ruhestand ging. Er blieb weiterhin aktiv, von 1956 bis 1958 mit dem Sonderauftrag als Berater bei den Vollversammlungen des Weltverbandes der Gesellschaften für die Vereinten Nationen. Riessers Autobiografie mit dem Titel „Von Versailles zur UNO: Aus den Erinnerungen eines Diplomaten“ erschien 1962. Hans Riesser starb am 22. März 1969 in München.
Hans Riesser wurde am 17. September 1887 in Frankfurt am Main geboren. Seine Eltern waren der Universitätsprofessor und zeitweilige Vizepräsident des Reichstags Dr. jur. Jacob Riesser und Frau Emilie Riesser, geb. Edinger. Er besuchte das Reformgymnasium Kaiser Friedrich-Schule in Charlottenburg und machte dort im März 1906 sein Abitur. Von 1906 bis 1909 studierte er in Oxford, München und Berlin Jura. Im April 1910 wurde er an der Universität Jena zum Dr. jur. promoviert. Während des Ersten Weltkriegs leistete Riesser Militärdienst, zunächst beim Chef der Zivilverwaltung für Belgien, dann bei der Marine.
Am 22. Dezember 1918 wurde er in den Auswärtigen Dienst einberufen. Für das Auswärtige Amt war er zunächst in der Geschäftsstelle für Friedensverhandlungen tätig, zeitweise als Mitglied der deutschen Friedensdelegation in Versailles. Im Anschluss arbeitete er unter anderem am Generalkonsulat in Kristiania, heute Oslo, an den Botschaften in Washington und Paris sowie in der Gesandtschaft in Riga, bevor er am 29. Juli 1933 von den Nationalsozialisten zwangsweise in den einstweiligen, am 17. März 1934 dann in den endgültigen Ruhestand versetzt wurde, da er jüdische Vorfahren hatte.
Er floh nach Paris, arbeitete dort bei einer amerikanischen Brokerfirma, dann als Direktor bei der Radiac S. A. 1939 ging er in die Schweiz, wo er als selbstständiger Kaufmann tätig war. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im November 1949 wurde er im Mai 1950 erneut in den Auswärtigen Dienst einberufen. Er wurde Generalkonsul in New York und Ständiger Beobachter im Botschafterrang bei den Vereinten Nationen, bevor er im Dezember 1954 in Ruhestand ging. Er blieb weiterhin aktiv, von 1956 bis 1958 mit dem Sonderauftrag als Berater bei den Vollversammlungen des Weltverbandes der Gesellschaften für die Vereinten Nationen. Riessers Autobiografie mit dem Titel „Von Versailles zur UNO: Aus den Erinnerungen eines Diplomaten“ erschien 1962. Hans Riesser starb am 22. März 1969 in München.
Am 22. Dezember 1918 wurde er in den Auswärtigen Dienst einberufen. Für das Auswärtige Amt war er zunächst in der Geschäftsstelle für Friedensverhandlungen tätig, zeitweise als Mitglied der deutschen Friedensdelegation in Versailles. Im Anschluss arbeitete er unter anderem am Generalkonsulat in Kristiania, heute Oslo, an den Botschaften in Washington und Paris sowie in der Gesandtschaft in Riga, bevor er am 29. Juli 1933 von den Nationalsozialisten zwangsweise in den einstweiligen, am 17. März 1934 dann in den endgültigen Ruhestand versetzt wurde, da er jüdische Vorfahren hatte.
Er floh nach Paris, arbeitete dort bei einer amerikanischen Brokerfirma, dann als Direktor bei der Radiac S. A. 1939 ging er in die Schweiz, wo er als selbstständiger Kaufmann tätig war. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im November 1949 wurde er im Mai 1950 erneut in den Auswärtigen Dienst einberufen. Er wurde Generalkonsul in New York und Ständiger Beobachter im Botschafterrang bei den Vereinten Nationen, bevor er im Dezember 1954 in Ruhestand ging. Er blieb weiterhin aktiv, von 1956 bis 1958 mit dem Sonderauftrag als Berater bei den Vollversammlungen des Weltverbandes der Gesellschaften für die Vereinten Nationen. Riessers Autobiografie mit dem Titel „Von Versailles zur UNO: Aus den Erinnerungen eines Diplomaten“ erschien 1962. Hans Riesser starb am 22. März 1969 in München.